19. Hotel „Anna“ Nr. 168

Touristisches Informationssystem, obr: 330 title=

In einsamer Lage am Ufer des Flusses Volyňka steht ein zweistöckiges dreiflügeliges mächtiges Haus mit barockisierender Stirnwand mit zwölf Fensterachsen; vier mittlere Achsen werden durch Risalite ausdrucksvoll gestaltet. Das Haus wurde um 1900 als Neubau anstelle eines kleineren zweiflügeligen Objektes erbaut, das im Kataster des Jahres 1837 angegeben ist. Vom oberen Teil der Straße Sadová gibt es einen schönen Blick auf dieses prachtvolle, gelbe neubarocke Gebäude mit den grünen Hängen des Bergs Hajná hora im Hintergrund, wo im Mittelalter der Goldene Steig in Richtung Solná Lhota und Landesgrenze führte. Kleine Laternen über dem Eingang und am Haus verstärken den Anmut des architektonischen Werks, das sich als ein bewusstes historisierendes Echo des alten ursprünglichen Baustils zur Schönheit bekennt, wenn auch zum Nachteil der Zweckmäßigkeit und des Preises.

Das verfallende Objekt wurde nach 1990 großzügig renoviert und zum Amber Hotel Anna umgebaut. In Richtung Fluss wurde ein verglaster Eingangspavillon angebaut, und dem neuen Verwendungszweck wurden auch die Innenräume angepasst. Den Eingangsbereich schmücken zwei bedeutende Holzplastiken. An der Rezeption begrüßt die majestätische Hl. Anna alle Besucher, die durch den südlichen Eingang kommen. In der Ecke links von diesem Eingang kann man das zweite Kleinod – eine Pieta – bewundern. Beide Plastiken von unbekannten Meistern aus dem 17. Jahrhundert wurden im Jahre 1994 von Frau Karine Artouni renoviert. Auf dem großen Parkplatz flattert heute neben der tschechischen auch die Fahne der Europäischen Union, die hier, wo der Goldene Steig vor der letzten Steigung zur Stadt Vimperk den Fluss Volyňka überquerte, den Beitritt dieser lieblichen Stadt im Böhmerwald zum sich vereinigenden Europa symbolisiert.